31.05.2023
Angst - Vertrauen
Das Gegenteil von Angst ist das Vertrauen ins Leben, zu den Menschen, zu mir und zu Gott. Ziel der Arbeit mit den Ängsten ist nicht, dass die Ängste weg gehen, sondern dass Vertrauen kommt. Angst ist das Minus, Vertrauen das Plus. Wenn ich von Angstfreiheit spreche, dann ist der Raum, den die Angst belegt hatte, noch leer. Erst wenn das Vertrauen den Raum füllt, ist es vollbracht.
Die Ängste unserer Eltern sind in uns als Grundsubstanz angelegt, wir kennen sie in- und auswendig. Die Elternliebe umfließt das Kind, genauso umfließt die Angst der Eltern das Kind.
In meiner Arbeit mit Klienten arbeite ich zuerst an den Ängsten, die von den Eltern kommen. Übrig bleiben dann noch die eigenen Ängste, die Angst vor mir selber und die Angst vor der Angst. Um Menschen in der Angst begleiten zu können, muss ich mich mit meinen Ängsten beschäftigt haben und angstfrei sein.
Wenn mir ein Mensch hauptsächlich mit Angst begegnet, so weise ich die Angst des Menschen zurück und nicht den ganzen Menschen. Dazu muss man die Angst aus der Heerschar der Gefühle heraus schälen, um sie konkret ansprechen zu können. Sonst müsste man alle Gefühle ansprechen oder zurückweisen und das geht nicht gut.
Herzlichst
August

24.05.2023
Angst als Korrekturbedarf
Bei einem Seminar stelle ich als Thema die Angst vor der Liebe auf. Dabei entdecke ich, dass jemand liebevoll geworden ist, will er die Angst mit Hilfe der Liebe bewältigen und besiegen wollte. Eine Frau ist einfühlsam geworden, um ihre Angst zu bewältigen. Auch ein weiteres Bild ist hilfreich: Ein Mädchen geht an der Hand der Angst durch das Leben. Dadurch geschieht ihm so gut wie nichts. Im Erwachsenenalter war es dann notwendig, die Angst vor der Angst aufzulösen, danach war es möglich, die Angst zu lieben.
Immer wieder gibt es Menschen, die versuchen die Angst mit Liebe zu überwinden. Dadurch müssen sie der Angst nicht ins Auge schauen und können auch nicht in die Angst hinein gehen, um sie zu meistern. So kommt man nie aus der Angst heraus. Mein Rezept war es, jeder Angst ins Auge zu schauen und das ist mutig.
Viele Energetiker arbeiten daran, die Angst weg zu machen. Sie lösen sie aber nicht auf. Nur Auflösen hilft wirklich auf Dauer.
Meine neueste Erkenntnis ist, dass Angst ein Hinweis auf einen Korrekturbedarf ist.
Herzlichst
August

17.05.2023
Wie meine Gottsuche begann
Zehn Jahre lang war ich Referent beim Postgraduate-Lehrgang für „Verbandsmanagement“ an der Universität Fribourg in der Schweiz. Die Veranstaltungen fanden im Hotel „Primerose au lac“ (Schwarzsee) hoch über Fribourg statt. Nachdem die Flüge am Wochenende nur die Hälfte kosteten, reiste ich bereits am Samstag an, obwohl die Veranstaltungen am Montag und Dienstag stattfanden. Ich wanderte einmal rund um den See. Dann besichtigte ich die Kirche, eines der wenigen Gebäude in dieser Gegend. Ich ging davon aus, dass die Kirche am Samstag Nachmittag leer ist. Zu meiner Überraschung war die Kirche gerammelt voll mit lauter Soldaten in Uniform. Der alte Militärpfarrer übergab seine Agenden im Rahmen eines Gottesdienstes an einen jüngeren Priester. Ich setzte mich in der letzten Reihe auf einen der drei leeren Sitze. Aus Langeweile schlug ich das Gebetbuch vor mir auf. Da stand auf der rechten Seite ganz oben: Jesus wurde gefragt: „Was ist das höchste Gebot?“ Er antwortete: „Liebe Gott und liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“
Es traf mich wie ein Keulenschlag. Ich kannte diese Bibelstelle gut, stellte aber fest, dass ich bisher nur einen Teil des Satzes wahrgenommen hatte. Nämlich den Teil: „Liebe den Nächsten wie dich selbst!“ Das „Liebe Gott“ hatte ich bisher einfach nicht gesehen. Ich ging in mein Hotel zurück und schrieb auf ein Blatt Papier mit violettem Filzstift: Was ist Gott? Was heißt Gott lieben? Ich musste mir eingestehen: Ich weiß es nicht! Damit begann meine bewusste Suche nach Gott und seiner Liebe.
Herzlichst
August

10.05.2023
Selbstliebe und Nächstenliebe
Weil ich mich selbst (mit der Hilfe Gottes) wirklich zur Gänze liebe, ist es mir möglich, andere mehr zu lieben als mich. Das bringt mich in der Selbstliebe weiter, ohne eine Selbstausbeutung zu sein.
Ich liebe andere Menschen mehr als mich. Das setzt voraus, dass ich mich selbst liebe. Ich kann mich in der Selbstliebe nicht mehr wesentlich verbessern. In der Nächstenliebe ist noch einiges drinnen, da ist indirekt noch eine Steigerung der Selbstliebe möglich. Wenn ich den anderen nicht lieben würde, könnte ich mich auch nicht lieben. Es wäre eine Lüge, wenn ich sagen würde: Ich liebe mich, ohne den anderen zu lieben. Meine Liebe ist für den anderen dann gut zu nehmen, wenn er die Eigenliebe in mir spürt. Dann tut die Liebe auch mir unendlich gut.
Ein Bauer verteilt sein prämiertes Getreide an seine Nachbarn. Dadurch fliegt von ringsherum nichts Geringwertiges mehr auf seine Felder. Nur so kann er die hohe Qualität seines Saatgutes sicherstellen. So dient die Nächstenliebe der Selbstliebe.
Nächstenliebe: Jeden Menschen so betrachten, als wäre er besser als ich.
Herzlichst
August

03.05.2023
Auszeit/Rückzug
Bei einem Aufenthalt im Europakloster Gut Aich hatte ich Küchendienst mit einem anderen Gast. Der fragte mich, welchen Beruf ich ausübe. Ich antwortete: einen, bei dem ich viel mit Menschen zu tun habe. Darauf sagte er: da müssen Sie sich sicher regelmäßig zurückziehen. Dieser Gedanke war damals neu für mich.
Heute weiß ich, dass es essentiell wichtig ist, sich eine Auszeit zu nehmen. Und das womöglich in regelmäßigen Abständen, für mich heißt das, dass ich mir täglich Zeit für einen Rückzug reserviere. Die Seele braucht Zeit, die Eindrücke zu verdauen, die auf einen einfühlsamen Menschen einfließen. Ganz besonders wichtig ist diese Auszeit für Menschen, die in der Betreuung, Begleitung und uä. von Menschen/Kindern tätig sind.
Herzlichst
August

26.04.2023
Leben
Unter Erweckungserfahrung verstehe ich, dass manche Menschen zu leben beginnen, wenn sie ihre eigene Endlichkeit entdecken. Wer ein Warum hat zum Leben, der erträgt fast jedes Wie! (Viktor Frankl)
Das Leben erwartet von uns, dass wir eine Verbindung zwischen unserem inneren und unserem äußeren Bild herstellen. Wenn ich das äußere Bild verbessern möchte, dann muss ich für Harmonie mit dem inneren Bild sorgen. Dieses innere Bild wird in jedem Fall übertragen, ob ich es will oder nicht. Es genügt also nicht, an der Fassade zu arbeiten, um etwas Bestimmtes darzustellen.
Das Wahrnehmen von äußerem und innerem Leben ist essentiell für das Verständnis von Leben. Das innere Leben beginnt dann, wenn der Mensch erwacht und sein eigenes Leben lebt und nicht ein Massenleben. Dazu muss man sich von der Gier nach Geld und von gewissen Ängsten lossagen.
Im Gespräch mit einem Bekannten erfuhr ich, dass er im inneren Leben etwa 9 Jahre alt ist. Es begann damals, als er sich entschied, als Tischler aus einem großen Unternehmen auszuscheiden und seinen eigenen Weg zu gehen. Seitdem fühlt er sich glücklich. Ich sehe, dass er diesen Weg unbewusst geht. Er geht wie in einer Nebelwolke und ist noch nicht voll erwacht.
Alles hat sich dem Leben unterzuordnen. Auch die Wahrheit. Leben ist das höchste Gut – das innere und das äußere. Das Leben lebt uns. Jede einzelne der Milliarden Zellen ist ein Wunderwerk und lebt ohne unser Zutun. Auch das Herz schlägt ohne unser Zutun.
Was wäre, wenn gerade das, was uns stört, das Leben ist oder Hinweis des Lebens?
Herzlichst
August

19.04.2023
Meine Aufgaben
Wenn ich alles löse, was in mir ansteht, dann ist es auch für alle anderen, vor allem mir nahestehenden Personen, gelöst. Wenn ich Dinge in mir selber löse, dann sind sie für alle gelöst. Dadurch werde ich zum Erlöser. Früher wollte ich, dass sich meine Mitmenschen wandeln. Heute wandle ich das Ungeliebte in mir. Dann braucht sich der andere nicht mehr wandeln, weil ich ihn so lieben kann, wie er ist. Das ist allerdings mein Entwicklungsschritt, jeder kann und wird etwas verändern, wenn es ihm ein Bedürfnis ist.
Viele Dinge laufen unter der bewussten Wahrnehmungsschwelle ab. Auch die widergöttlichen Kräfte agieren unbehelligt unter der Schwelle, weil ihr Wirken dort nicht auffällt. Unter der Schwelle nachzusehen und darauf hinzuweisen, ist eine meiner Aufgaben.
Der Auftrag Gottes ist aus der Not ablesbar und an der Freude. Sich von Gott führen lassen heißt, Notwendigkeiten zu erkennen und zur rechten Zeit auf die richtige Weise zu reagieren.
Herzlichst
August

12.04.2023
Glück
Bekommen was man sich wünscht, ist Erfolg. Sich wünschen, was man bekommen kann, ist Glück. Wenn du einen Menschen glücklich machen willst, dann füge nichts seinen Reichtümern hinzu, sondern nimm ihm einige von seinen Wünschen. (Epikur) Wer ständig glücklich sein möchte, muss sich oft verändern. (Konfuzius)
Erst, wenn ich das vorhandene Glück abgebe, ist Platz für ein neues, noch größeres Glück. Wenn Gesundheit ein großes Glück ist, so ist ein noch größeres Glück der innere Friede. (Zenta Maurina)
Wann glückt ein Leben? Dann, wenn der Mensch die Möglichkeiten verwirklicht, die in ihm angelegt sind. Glücklich bin ich, wenn ich das Leben mit allem, was es mit sich bringt, in meine Arme schließe. Echtes Glück gibt es nur ohne Angst. Angst blockiert Leben.
Ich merke, dass das wunschlose Glück mich unglücklich macht, weil es mit zunehmendem Alter immer schwieriger wird, das zu halten, was ich habe. Wenn ich laufend reduziere, dann ist es gut. Das Motto ist nicht erweitern, sondern kürzen. Permanent, dadurch geht eine Angst. Nicht mehr machen und auch nicht gleich bleiben, sondern kontinuierlich weniger machen. Das macht frei und garantiert lebenslanges Glück.
Eine besonders intensive und ernste Form ist das stille und tiefe Glück. Die Steigerung ist Glückseligkeit, die kann dann empfunden werden, wenn das Herz ganz weit offen ist und eine Verbindung zu Gott da ist.
Herzlichst
August

05.04.2023
Gemeinschaft
In einer echten Gemeinschaft wird aus vielen Ich ein Wir. (Prof. Dr. Erwin Ringel)
Alle die ihren eigenen Weg gehen, bilden eine Gemeinschaft mit mir. Jeder geht zwar seinen Weg und genau das ist das Gemeinsame.
Ich verstehe das Gleichnis von der wunderbaren Brotvermehrung. Wir müssen mehr mit – teilen, d.h. mit den anderen teilen. Die eigene geistige Erfahrung, das Erleben mitteilen. Es in einen Korb legen und alle können sich bedienen, ohne dass es im Korb weniger wird. Das ist ein Sinn von Gemeinschaft.
Was in meinen Seminaren unbewusst zusätzlich geschieht: Gemeinschaft erleben. Durch die Gemeinschaft ist Unmögliches möglich. Andererseits braucht sich der Einzelne nicht so entwickeln, weil ihm die Gemeinschaft einiges abnimmt.
Ein Geheimnis der Gemeinschaft: der Niedere bedarf des Höheren, damit er ihm hilft, das Gebet hochzutragen. Der Höhere bedarf des Niederen, damit er etwas hochzutragen hat im Gebet. Wenn ich nach oben will, brauche ich die Schultern des Niederen. Beispiel: Eine Pyramide aus Menschen, wie im Zirkus. Wehe, ein Niederer geht weg.
Herzlichst
August

29.03.2023
Den Feinden dankbar sein
Ein Teilnehmer eines Seminars versuchte alle Feinde aus seinem Haus zu werfen. Wenn er einen vergaß, dann sperrte dieser in einem unbewachten Moment den anderen die Türe wieder auf.
Einer meiner Feinde ist der Neid. Er lugt manchmal aus seinem Versteck hervor. Wenn die Schwere meiner Arbeit/Aufgabe sichtbar wird, verschwindet er sofort. Gott ist zum Teil mein Feind, weil er alles und damit auch das für mich Feindliche in sich birgt. Das kann ich ihm auch erlauben.
Wenn ich in der Meditation zwischen dem inneren und dem äußeren Feind unterscheide, dann merke ich meistens, dass der wahre Feind fast immer im Inneren sitzt.
Meine Feinde im Außen: Neider, Arrogante, Ungerechte, …
Mein Feind im Inneren: Mein Saboteur! Ich sabotiere mich, unterwandere mich, schädige mich, belüge mich, …
Der Saboteur hat die Aufgabe, alles zu sabotieren, was nicht von Gott kommt. Der Saboteur erscheint mir und sagt, dass er gehen kann, wenn ich keine gottlosen Dinge mehr mache. Sonst muss er immer und immer wieder aktiv werden.
Ich versöhne mich mit allem, was mich zerstören und mir schaden will und mit dem, was mich krank machen will.
Ich konnte erstmals mit einem inneren Partisanen sprechen. Er beschwerte sich, dass ich ihn gerne loswerden würde. Dabei will er nur eine (lebensspendende) Botschaft mitteilen. Er versteckt sich nicht. Aus seiner Sicht wird er nicht gesehen.
Herzlichst
August

22.03.2023
Feindesliebe
Der Feind ist alles, was vermeintliche Sicherheit anbietet. All das, was der Mensch hasst, was er fürchtet, was er flieht, worunter er leidet, was ihn ekelt bis zur Lähmung – das ist das kostbarste Rohmaterial für das Überkompensieren. Bevor ein Wert entsteht, ist vorher die Hölle.
Mein Feind ist das Nichtgeliebte. Die Feindesliebe ist für mich die Liebe zum Nichtgeliebten.
Ich liebe meinen Gegner. Das Bild früher war, ich stehe auf der Bühne und fechte mit meinem Gegner ziemlich ebenbürtig. Das neue Bild zeigt, ich stehe auf der Bühne, den Arm um den Gegner gelegt und umgekehrt, so verneigen wir uns gemeinsam vor dem Publikum.
„Euch aber, die ihr mir wirklich zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde und tut denen Gutes, die euch hassen. Bittet Gott um seinen Segen für die Menschen, die euch Böses tun, und betet für alle, die euch beleidigen.“ (Lukas, 6:27-28)
Die Feindesliebe ergänze ich mit dem Begriff Erzfeind. Manche Menschen haben einen Erzfeind, der mehrere Feinde in sich birgt. Erzfeinde sind Existenzangst und Versagensangst.
Gott sagt: Naturkatastrophen sind Naturschauspiele. Beachte die Naturgesetze!
Herzlichst
August

15.03.2023
Arbeit mit den Engeln
Folgende Erkenntnisse haben sich für mich bei der Arbeit mit Engeln eingestellt:
Die Menschen haben verschieden große Schutzengel. Jeder Mensch hat einen Schutzengel, er fehlt aber dann, wenn er weggeschickt wurde. Wenn man am Engel zweifelt, tritt man ihn mit Füßen.
Engel können ohne Bitte nicht aktiv werden. Es genügt also nicht Gott zu bitten, auch die Engel möchten gebeten werden. Die Engel sind hierarchisch unterhalb der Heiligen, weil sie real geringere Erfahrung haben und weniger umsetzen können.
Der Schutzengel ist der Zwillings-Teil hinter der Angst. Als meine Angst ging, ging auch der Schutzengel. Ich denke nur selten an sie. Das vergebe ich mir. Erst wenn ich mir selbst vergebe, kommen sie wieder.
Abgetriebene oder verstorbene Kinder wirken wie Engel. Statt sich um Kinder zu ängstigen, sollte man lieber einen Schutzengel mitschicken.
Herzlichst
August

08.03.2023
Engel
Es gibt unverkörperte Engel (die Engel im eigentlichen Sinn) und verkörperte (die Menschen selbst).
Dort wo Liebe ist oder Liebende sind, da sind die Engel sofort und mit großer Freude da. Immer wenn das Licht seinen Boten sendet, sendet aber auch die Nacht seinen Boten. Daher treten Schutzengel und Diabolos gemeinsam auf.
In der Meditation sehe ich das, ich sehe einen großen weißen Engel und dahinter steht der Diabolos. Der gehört zum Engel wie ein Zwilling. Der Engel ist ein Götterbote, der die Botschaften Gottes überbringt und auch Botschaften an Gott übermittelt.
Wenn ich den Engel sichtbar werden lasse, dann zeigt sich gleichzeitig auch der Diabolos. Er ist ein wichtiger Teil des Lebens und braucht auch eine Bühne. Der Diabolos symbolisiert das Getrenntsein, das getrennt sein von Gott.
Ängste erfüllen diese Funktion. Ängste werden begleitet von einem Zwillingspaar: Dem Schutzengel und dem Prüfengel.
Was sind die Aufgaben dieser beiden Engel? Der Schutzengel beschützt die Person und alle, mit denen diese Person zu tun hat. Der Prüfengel prüft das Vertrauen und die Liebe. Er freut sich, wenn er keinen Erfolg hat und ist traurig, wenn er Erfolg hat.
Herzlichst
August

01.03.2023
Schutzengel
Gott sagt: Der Schutzengel ist eine selbstständige spirituelle Kompetenz, die ich nutzen kann. Mein innerer Schutzengel sorgt für das Grenzen setzen in mir: ich trage den Schutz in mir!
Früher arbeitete ich viel mit den Schutzengel zusammen. Ich sah, dass jeder Mensch mindestens einen Schutzengel zur Seite gestellt hat. Es sei denn, jemand hat den Schutzengel bewusst weggeschickt.
Als meine Ängste weg waren, gingen auch die Engel. Dann bekam ich Zugang zu den Heiligen. Ich erkannte, dass es eine noch viel stärkere Kraft entwickelt, wenn ich die Heiligen bitte, mir zu helfen. Die Heiligen kennen das reale Leben, das macht sie stärker.
Herzlichst
August

22.02.2023
Vollkommenheit
Am Ende des Lehrganges „Geistliche Begleitung“ schenkte uns Pater Dr. Johannes Pausch, Prior des Europaklosters Gut Aich, das Bild eines Torsos. Damals sah ich zuerst in dem Bild nur eine demolierte Figur aus Marmor, der die Nase abgeschlagen wurde und die Arme und die Beine fehlten.
Erst auf die Aussage von Pater Pausch: „Das Vollkommene beinhaltet auch das Unvollkommene.“ sah ich plötzlich die Schönheit des Bildes. Das berührte mich sehr, es war komplett – es fehlte nichts.
Das erinnert mich an einen Ausspruch: In der Natur ist alles perfekt und nichts ist perfekt (Alice Walker). Ich denke, dies gilt nicht nur für die Natur.
Herzlichst
August

15.02.2023
Sich das Leben nehmen
Die Eltern eines 30-jährigen Mannes saßen bei mir, weil ihr Masseur sie darauf hingewiesen hatte, dass sie vielleicht Anteil an den Suizidversuchen ihres Sohnes haben könnten. Ich sah, dass die Eltern das Leben ihres Sohnes auf ihrem Schoß trugen und ihm sein Leben nicht gaben, sie trauten ihm nichts zu. Sie gaben ihm das Leben nicht, weil sie Angst hatten, er könnte sich das Leben nehmen.
Der junge Mann sagte sich, nachdem ich kein Leben habe, kann ich es mir auch nehmen. Mein Rat an die Eltern war, dem Sohn langsam das Leben zu geben, ihm mehr und mehr zuzutrauen, sodass er den Alltag schafft und im Laufe der Zeit den Anforderungen des Lebens gerecht wird. Das taten sie dann auch.
Die Geschichte erinnerte mich an einen Redner, der vor sein Publikum trat und seine Rede mit den Worten begann: „Sehr geehrte Damen und Herren! Ich nehme mir heute das Leben!“ Die Zuhörer waren betroffen über diese Ankündigung eines bevorstehenden Suizids. Der Redner klärte aber dann auf: „Sie haben mich nicht richtig verstanden, ich nehme mir das Leben in vollen Zügen!“
Herzlichst
August

08.02.2023
Beziehungen
Das allerwichtigste in einer gelungenen Beziehung ist das unentwegte Bemühen und Wollen, den Anderen zu verstehen. Eine Frau sagt: Das war ein gutes Gespräch, weil sie sich selber und ihren Mann danach besser versteht.
Eine Paarbeziehung stärkt beide, wenn aber daraus eine Hilfebeziehung wird, schwächt es beide.
Bei einem Paar-Coaching wurde mir sehr klar, dass es unendlich wichtig ist, systemisch auf die Beziehung zu schauen, weil die Partner aus unterschiedlichen Familiensystemen stammen. Nachdem mehr als 50% der Beziehungskonflikte systemischer Natur sind und auch systemisch gelöst werden können, ist ein systemischer Blick auf die Beziehung unabdingbar. Dies geht am einfachsten mit Hilfe von Aufstellungen.
Mir wurde auch wieder einmal klar, wie wichtig Vergeben können in einer Beziehung ist. Verzeihen ist die schwerste Liebe. ( Albert Schweitzer)
Wenn man immer will, dass der/die Partner/in sich entwickelt, dann sieht man nicht, wo und wie er/sie sich entwickelt.
Das zu lieben, was am Partner noch nicht liebenswert ist, bringt ganz viel. Auch für die Selbstliebe. In Partnerschaften gibt es ein Aushandeln von Geben und Nehmen. In Liebesbeziehungen ist alles ein Geschenk.
Herzlichst
August

01.02.2023
Eins mit Gott
Eins mit Gott zu sein bedeutet, im Einklang (=Eins) mit seinem Willen sein. Im Yoga bedeutet Samadhi das Einssein mit Gott, das Verschmelzen mit Gott im Herzen.
Je mehr ich in der Liebe wachse, umso näher komme ich Gott und manchmal ist die Liebe so groß, dass ich eins bin mit ihm.
Ich selber wachse in meiner Liebe und komme näher zu Gott und manchmal fühle ich mich eins mit ihm. Ich übe mich darin, das zu lieben, was ich bisher noch nicht lieben konnte. Und ich schreite voran, indem ich Abstand nehme vom „ich will“ und mich ganz einlasse auf „dein Wille geschehe“.
Viele bisher einzeln dastehende Erkenntnisse vereinen sich, werden Eins.
Bin ich nicht eins mit meinem tiefsten Wesen, dann bin ich getrennt von Gott.
Bin ich eins mit meinem innersten Wesen, dann bin ich Eins mit Gott.
Ich empfinde ein Gefühl von tiefer Freude und zugleich ein Gefühl tiefen Ernstes. Dies ist ein Zeichen meines Eins-Seins mit Gott.
Herzlichst
August

25.01.2023
Bitten und Vertrauen
Wer bittet vertraut!
Es ist beides gut, zu bitten und zu vertrauen. Ich bitte um etwas und vertraue darauf, dass das kommt, was für mich gut ist. Oder ich bitte um nichts, denn es kommt, wie es kommt. Oder ich bitte darum, dass es kommt, wie es kommt. Die Gründe angeben, warum man bittet, ist auch eine Bitte, und zwar die wirksamste von allen. (Plinius Major) Auch Engel können gebeten werden, nur so können sie aktiv werden, ohne Bitte ist es nicht möglich.
Hinter der Bitte versteckt sich häufig eine Not, Hilflosigkeit, Angst oder Unsicherheit. In der Not bitten die Menschen. Wenn keine Not ist, wollen sie es selber schaffen.
Biblischer Zugang zur Bitte:
Alles, worum ihr gläubig bittet, werdet ihr erhalten. Alles, was sich auf die Erkenntnis Gottes bezieht, muss gesucht und erbeten werden. Der Herr verleiht es all jenen, die darum bitten. Wer also allein um des Glaubens willen bittet, was zur Vereinigung mit Gott führt, wird es erhalten.
Wann sollte ich Gott nicht bitten?
Gott nicht bitten, wenn die Veränderung in unserer Hand liegt. Und Gott dann nicht bitten, wenn es für einen Menschen ist, der Böses im Schilde führt, gegen sich und andere.
Herzlichst
August

18.01.2023
Aufstellungen
Ich fragte Gott, was die wirksamsten spirituellen Methoden unserer Zeit sind. Die Antwort lautet: Meditation und Aufstellungen.
Meine innere Haltung bei Aufstellungen ist: grundsätzlich ist es gut so wie es ist. Das ist die wichtigste innere Haltung bei Aufstellungen. Es braucht nichts verändert werden. Ich möchte es verstehen und bin damit einverstanden, dass es so ist, wie es ist. Nur wenn aus dem System ein Impuls oder eine Not kommt, darf agiert werden. Man folgt dem Impuls absichtslos!
Statt Menschen in Rollen einzuführen, baue ich das Energiefeld des Systems auf, das dann die Regie übernimmt. Das System weiß selber am besten, ob es und wenn ja, welche Lösung es braucht.
Bei Aufstellungen darf man nicht mit gut oder schlecht werten. Das verschließt das Herz. Und es ist wichtig zu erkennen, was schicksalhaft ist. Das ist nämlich unheilbar. Die Erkenntnis, dass es unheilbar ist, ist heilend für die Seele.
Herzlichst
August