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August Höglinger »
Blog Einsichten

In diesem Blog findest du Geschichten aus und vom Leben. Aus einer sichtbaren und unsichtbaren Welt. Ich möchte dich teilhaben lassen an meinen Erkenntnissen, Denkanstößen, Inspirationen, Erfahrungen, Ideen und neuen Plänen.
Dieser Blog ist vor allem für Absolventinnen und Absolventen meiner Seminare und Lehrgänge eingerichtet, denn mit Ihnen verbindet mich eine tiefe Herzensbeziehung und ein Stück gemeinsamen Weges.

Natürlich sind alle Besucherinnen und Besucher herzlich willkommen.
In diesem Sinne freue ich mich und wünsche allen tiefe Einsichten.

Herzlichst
August

Archiveinträge




27.02.2019

Meditation

Meditation verfolgt im Osten das Ziel, den Kopf leer von Gedanken zu bekommen. Man will weg von den Gedanken. Im Gegensatz dazu steht meine Form der Meditation. Ich will hin zu einem Leben aus offenem und tiefem Herzen. Das ist das eigentliche, das erste Ziel. Als zweites Ziel fungiert das Leben aus dem Bauch, das instinktive Leben. Kopf und Bauch sind für mich Hilfsinstrumente des Herzens. 
Meine Urform von Meditation ist:
- Die erste Phase der Meditation ist die Reinigung. Alles aus mir hinauszuwerfen, was an Ängsten, Verdrängtem und Widersinnigkeiten in mir ist. Innerliche Reinigung bedeutet also, regelmäßig alles aus meinem Inneren zu entfernen, was ich nicht mehr bin, was ich nicht mehr brauche und was nicht zu mir gehört. 
- ALLES in Liebe annehmen, was in mir und außerhalb von mir ist.
- Auf die innere Stimme hören und ihr folgen.
- Meditation bedeutet auch, innerlich widerstrebende und unversöhnte Teile zu versöhnen oder zu vereinen. Das innerliche Unversöhntsein kostet enorm viel Kraft.

Herzlichst
August

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20.02.2019

Schicksal

Ganz klar ist das mein Schicksal, was für mich unabwendbar ist. Es ist Schicksal, dass ich in diese Familie geboren bin, in den Ort, das Land, zu dem Zeitpunkt, mit oder ohne Handycap. Auch der Tod von Menschen ist meist schicksalhaft. Unveränderliches ist also schicksalhaft. 
Dazu fällt mir die Geschichte mit dem verstorbenen drogenabhängigen Mann bei einer Aufstellung ein. Seine Frau träumte zwei Jahre nach seinem Tod noch heftige erotische Träume mit ihm. In der Aufstellung wurde deutlich, dass er sauer war, dass er durch ihre Rettungsmaßnahmen zwei Jahre länger leben und leiden musste. Mir wurde klar, dass es der eigene Weg eines Menschen sein kann, so ein Schicksal zu erleben. 
In der Medizin spricht man von schicksalhaft, wenn jemand ohne ärztlichen Fehler bei einer OP stirbt. Auch Begegnungen sind schicksalhaft: mit einem Retter, einem Mörder, der großen Liebe, usw. 
Ein ganz wichtiger Schritt im Hinblick auf Schicksal ist, dieses anzunehmen. „Mein Schicksal ist….“. Die Annahme des Schicksals macht frei für das kommende Leben. 
Es ist ungemein befreiend, wenn ein depressiver Mensch, der nicht lebensfähig ist, sein Leben als schicksalhaft anerkannt bekommt. Und nicht als selbstverschuldet. Sonst bekommt er nämlich ständig Signale, dass etwas mit ihm nicht stimmt. Nicht die Behandlung ist die Lösung, sondern die Anerkennung als schicksalhaft.

Herzlichst
August

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13.02.2019

Schicksal

Nach Vorstellung der alten Griechen hat Schicksal drei Aspekte:

1. Das unabwendbare, unabänderliche Schicksal, z. B. mein Schicksal war vaterlos aufzuwachsen, da mein Vater verunglückte (sein Schicksal) als ich ein Kleinkind war. Das Schicksal meines älteren Sohnes ist, dass er sehr junge Eltern hat. Die Folgen sind unabwendbar, weil es bereits geschehen ist. Schicksal ist alles, was irreversibel, unveränderbar ist. Also alles, was nicht mehr rückgängig gemacht werden kann: Tatsachen wie zum Beispiel ein Arm ist nach einem Unfall weg.

2. Das veränderliche Schicksal, das ist der Anteil, den wir durch unser Handeln oder Nichthandeln dem Schicksal hinzufügen. Beispielsweise besteht die Wahlmöglichkeit, wenn es um meinen Weg geht. Je mehr kopfgesteuert dieser ist, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es daneben geht. Ist er hingegen herzgesteuert, so stimmt er immer. Die Wahlmöglichkeit besteht im Herzen. Zum veränderlichen Schicksal gehört auch, die Geschenke des Lebens anzunehmen und weiter zu geben.

3. Das Zufalls-Schicksal. So bezeichnet man das Unerwartete, Unvermittelte und Unvorhersehbare in unserem Leben, welches sich in unser Schicksal einfügt.

Folgende Geschichte beinhaltet alle drei Aspekte von Schicksal. Es ist die Geschichte eines Freundes von der Heilung seiner Trunksucht. Ein einschneidendes Erlebnis brachte den Wandel. Bei seiner zweiten Entziehungskur saß er am Tisch mit drei weiteren Alkoholsüchtigen. Einer saß vis-a-vis von ihm im Rollstuhl. Mein Freund schöpfte die Suppe für alle, die am Tisch saßen, weil er am wenigsten zitterte. Als er sah, dass der Mann im Rollstuhl so zitterte, dass keine Suppe mehr am Löffel war, bevor er den Mund erreichte, wurde ihm schlagartig klar, dass er nicht verhungern wollte. In diesem Mann begegnete ihm Jesus. Das Schicksal meines Freundes war, Alkoholiker zu sein. Lange Zeit war durch sein Nichthandeln keine Veränderung möglich. Erst als er sich entschloss zu Handeln, machte er einen Entzug. Das Unerwartete passierte, er begegnete Jesus. Dies war die Wandlung in seinem Leben und er blieb bis zu seinem Lebensende trocken.

Herzlichst
August

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06.02.2019

Familienscholle

Viele Eltern glauben und wünschen sich, dass sie eine große Familie sind und bleiben, auch wenn die Kinder selbst eine Familie gegründet haben. Diese Vorstellung berücksichtigt nicht den Ablöseprozess, der in der Regel bei erwachsenen Kindern passiert. Ich versuche diese Entwicklung mit dem Bild einer Eisscholle zu verdeutlichen. 
Zuerst finden sich die Eltern und die Kinder auf einer gemeinsamen Scholle. Wenn die Kinder selbständig werden, trennen sich Teile der Scholle ab (jedes Kind für sich) und entfernen sich und die Kinder leben nun auf ihrer eigenen Scholle. Die Eltern bleiben als Paar auf ihrer Scholle zurück, oder auf zwei Schollen, wenn sie getrennt leben. Dieser Prozess ist irreversibel. 
Dieses Bild soll Eltern, aber auch Großeltern klar machen, was beim Selbständigwerden ihrer Kinder bzw. Enkelkinder geschieht. Man kann nur auf einer Scholle sein. Junge Paare bilden wieder eine gemeinsame Scholle, wenn sie eine Familie gründen. Die Rückkehr auf die ursprüngliche Familienscholle oder deren Vergrößerung ist nicht möglich. Dieses würde dem natürlichen Entwicklungsprozess widersprechen und ist auf der spirituellen Ebene keineswegs möglich. 
Begegnungen der Scholle der Eltern mit der Scholle der Familie ihrer Kinder passieren bei jedem Besuch oder Kontakt. Die Schollen docken kurz aneinander an und nach dem Treffen geht jeder wieder seiner eigenen Wege.

Herzlichst
August