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August Höglinger »
Blog Einsichten

In diesem Blog findest du Geschichten aus und vom Leben. Aus einer sichtbaren und unsichtbaren Welt. Ich möchte dich teilhaben lassen an meinen Erkenntnissen, Denkanstößen, Inspirationen, Erfahrungen, Ideen und neuen Plänen.
Dieser Blog ist vor allem für Absolventinnen und Absolventen meiner Seminare und Lehrgänge eingerichtet, denn mit Ihnen verbindet mich eine tiefe Herzensbeziehung und ein Stück gemeinsamen Weges.

Natürlich sind alle Besucherinnen und Besucher herzlich willkommen.
In diesem Sinne freue ich mich und wünsche allen tiefe Einsichten.

Herzlichst
August

Archiveinträge




28.06.2017

Paradies

Der Wunsch und die Sehnsucht vor allem gläubiger Menschen nach dem Paradies tauchen immer wieder einmal auf. Gerade in schwierigen Lebensphasen/Lebenssituationen oder Veränderungsprozessen gibt es Vorstellungen und Fantasien, wie das Paradies aussehen könnte. 
Wir alle haben schon paradiesische Zustände erlebt, ohne uns dessen bewusst zu sein, bzw. ohne darauf zu achten. Säuglinge und Kleinkinder leben solange im Paradies, bis sie die geschützte Atmosphäre des Elternhauses verlassen müssen. 
Es ist ein paradiesischer Zustand, im Einklang mit sich, den Mitmenschen, der Natur und Gott zu leben. Und zwar leben wir dann im Einklang, wenn wir dem Willen Gottes folgen. Adam und Eva sind aus dem Paradies vertrieben worden, weil sie nicht mehr dem Willen Gottes gefolgt sind. 
Wenn wir wieder beginnen, dem Willen Gottes zu folgen, dann kehren wir schon im weltlichen Leben ins Paradies zurück. Dem Willen Gottes zu folgen kann für unsere menschliche Wahrnehmung auch schmerzhaft sein und damit ist auch eine neue Vorstellung bzw. Idee von Paradies erforderlich.

Herzlichst
August

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21.06.2017

Teamseminar

Ich war engagiert worden, für einen Betrieb ein Teamseminar abzuhalten. Zu diesem Zeitpunkt war gerade ein neues Firmengebäude entstanden. 
Am Beginn des Seminars legte der Chef zwei Gitarren in die Mitte des Sesselkreises. Eine neue und eine alte. Er forderte nun die Führungskräfte seines Unternehmens auf, sich zu einer der beiden Gitarren zu stellen. Der größere Teil stellte sich zur neuen Gitarre und drei Personen zur alten. 
Es wurde nun abgefragt, warum sich wer zu welcher Gitarre stellte. Die einen waren mehr am neuen interessiert, die anderen hielten eher am alten fest. Dann nahm er die alte Gitarre und spielte einige Akkorde eines bekannten Liedes. Danach wechselte er zur neuen Gitarre, die symbolisch für das neue Gebäude stand, diese war noch nicht gestimmt.
Nun gab er seinen Mitarbeitern den Hinweis, dass in den nächsten Seminartagen daran gearbeitet werden sollte, die neue Gitarre zu stimmen. Hintergrund war der, dass die Kunden hören, ob es in einer Firma stimmt oder nicht. 
Ob etwas stimmig ist, sieht man nicht am Gebäude, sondern erst, wenn man darauf spielt, das heißt einen Geschäftsfall abwickelt. Am Abend des ersten Seminartages stimmte er die Gitarre ein wenig. Bis zum Ende des Seminars war die Gitarre gestimmt und das Team sang zusammen ein Lied. Das war ein sehr stimmiger Abschluss.

Herzlichst
August

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14.06.2017

Team

In den frühen Jahren meiner Berufstätigkeit als Trainer war ich ein großer Verfechter von Teamarbeit. Für mich war das Team alles, bis ich bei einer Führungsübung mitmachte, die mich schwer in meinen Ansichten verunsicherte. 
Zwei Gruppen mit je vier Personen mussten jeweils ein Fahrrad zusammenbauen. Die Teile dieses Fahrrades waren in einer Schachtel für jede Gruppe vorbereitet. Eine Gruppe durfte einen Chef wählen, der die Koordination durchführte, die andere Gruppe hatte keinen Chef. 
Das für mich verblüffende Ergebnis war, dass die Gruppe ohne Chef zwei Stunden brauchte, die Gruppe mit Chef (obwohl 25% der körperlichen Arbeitskraft brach lagen) brauchte nur eine Stunde. Ich muss noch ergänzen, dass es ein ausgezeichneter Chef war, der die Gruppe gut führen konnte und den Überblick hatte. Jedenfalls relativierte dieses Ergebnis meine Faszination für Teams doch sehr. Ein Team mit einer Führungskraft, die Verantwortung übernimmt, brachte also bei weitem den besseren Erfolg. 
Bei Beratungen von Familienbetrieben beobachtete ich, dass es Ehepaare gibt, die bis zum 2,5-fachen mehr schaffen, als andere Unternehmerehepaare. Wenn die beiden wie ein Team agieren, dann heben sie Aufgaben, die eine Einzelperson niemals heben kann. Es braucht dazu aber ein partnerschaftliches Verhältnis, getragen von gegenseitiger Wertschätzung. Sobald Konkurrenzdenken einfließt, entsteht diese Dynamik nicht. 
Neben dem Begriff Team gibt es, wie schon oben erwähnt, auch die Gruppe. Was ist nun der Unterschied zwischen Gruppe und Team? Eine Gruppe hat ein gemeinsames Kriterium, welches bestimmt, ob jemand dazu gehört: z. B. die Gruppe der Männer, die Gruppe der Frauen, die Gruppe der Raucher, usw. Eine Gruppe kann dann zum Team werden, wenn es ein gemeinsames Ziel gibt. 

Herzlichst
August

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07.06.2017

Körperlicher Schmerz - Leid

In einer Meditation bekam ich Bilder dazu, wie der körperliche Schmerz agiert. Ich sah den körperlichen Schmerz wie den Bewohner eines Hauses, das mein Körper ist. Der Schmerz sucht sich die dünnste Stelle der Außenmauer, um sich bemerkbar zu machen (die schwächste Stelle eines Körpers, ist individuell unterschiedlich, die meisten Menschen kennen ihre Schwachstellen). 
Wenn ich mit Schmerzmittel (Medikamenten) reagiere und auf den Schmerz schieße, sucht sich dieser eine andere dünne Außenmauer (Schwachstelle). Das heißt also, der Schmerz lässt sich nicht so einfach vertreiben. Er bleibt so lange, bis ich seine Botschaft verstanden habe, bzw. ihn ernst nehme und die entsprechenden Maßnahmen setze.
Leid
Leid entspringt einer Selbsttäuschung und der damit verbundenen Enttäuschung. Dem nicht loslassen können des eigenen Willens, dem Stemmen gegen die Wirklichkeit. Wenn der eigene Wille höher gestellt wird, als: dein Wille geschehe. 
Menschen mit schwerer Krankheit oder sonstigen leidvollen Erfahrungen, lösen sich von diesem Leiden, wenn sie die Tatsache ihrer Krankheit oder ihres Verlustes akzeptieren.
Was bleibt ist oft körperlicher und /oder emotionaler Schmerz, Traurigkeit, Unsicherheit, vielleicht auch Ängste, aber das Leiden am eigenen Schicksal fällt weg.
Das Verharren im Leid führt zu Selbstmitleid, depressiver Verstimmung, Resignation, Ohnmacht, zu einem Abwenden vom Leben, weil der Kampf gegen Unabwendbares nicht gewonnen werden kann.
Wende ich mich der Wahrheit meines Lebens zu und nehme diese als solche an, darf der Schmerz sein, aber auch die Liebe wird wieder fließen. Ich nehme mir das Leben mit allem darin Enthaltenen.

Herzlichst
August