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August Höglinger »
Blog Einsichten

In diesem Blog findest du Geschichten aus und vom Leben. Aus einer sichtbaren und unsichtbaren Welt. Ich möchte dich teilhaben lassen an meinen Erkenntnissen, Denkanstößen, Inspirationen, Erfahrungen, Ideen und neuen Plänen.
Dieser Blog ist vor allem für Absolventinnen und Absolventen meiner Seminare und Lehrgänge eingerichtet, denn mit Ihnen verbindet mich eine tiefe Herzensbeziehung und ein Stück gemeinsamen Weges.

Natürlich sind alle Besucherinnen und Besucher herzlich willkommen.
In diesem Sinne freue ich mich und wünsche allen tiefe Einsichten.

Herzlichst
August

Archiveinträge




22.02.2017

Beispiele von Wandlung


Wenn ich Schmerz und Krankheit annehme, kann sich dies zu Leben wandeln, manchmal sind schwere Krankheiten erst ein Auslöser, dass sich jemand dem Leben zuwendet, sich also wandeln lässt. So kann es sein, dass sich Krankheit zur Gesundheit (auf körperlicher oder seelischer Ebene) wandelt, wenn man sie annimmt.
Den wirksamen Mangel wandeln in eine persönliche Stärke durch Überkompensation, so kenne ich jemand, der seine Rechtschreibschwäche hin zum Schreiben aus Berufung wandelte. Oder Demosthenes, der sich vom Stotterer zum größten Redner seiner Zeit wandelte. Das ist der effektivste und effizienteste Wandlungsschritt, den ich gehen kann.
Ich konnte mein altes Zeitmanagement, das dabei unterstützte, möglichst viel Arbeit in kürzester Zeit zu erledigen, in ein neues Zeitmanagement wandeln. Das bedeutet, so zu arbeiten, dass die Liebe in Fluss bleibt und das Gemüt nicht durch Herausforderungen des beruflichen, sowie des privaten Alltags, belastet wird. Das heißt auch, ich überfordere mich nicht mehr. 
Eine Wandlung, die ich bei mir noch wahrnehmen konnte, war meine Form der Aufstellungsarbeit. Diese wandelte sich vom Aufstellen nach Bert Hellinger hin zu den Bewegungen der Seele. Dies entwickelte sich dann noch weiter zur inneren Schau. 
Wir kennen den Ausspruch: sich das Leben nehmen. Dies ist hier nicht nur im Sinne von Selbstmord zu verstehen. Vielmehr gibt es viele Möglichkeiten der Lebensführung, bei der ich mir nicht gestatte, mein Leben zu leben: ich nehme mir also das Leben. Dies kann sich, wenn es gelingt, das Herz zu öffnen, wandeln in: ich nehme mir das Leben in vollen Zügen.
Jede seelische Wunde wandelt sich in ein Charisma, wenn ich sie Gott anvertraue.
Wenn ich mein Schicksal annehme, beginnt es, seine Wandlungskraft zu zeigen, nicht mehr das Leiden steht im Vordergrund, vielmehr anerkenne ich die neue Wirklichkeit.
Es gilt auch die Not des anderen zu erkennen, auch in diesem Fall kann ich um Wandlung bitten. 
In der Lebensmitte, gibt es eine Wandlung vom Tun und Haben zum SEIN. Das Leben wendet sich von außen nach innen, die spirituelle Komponente gewinnt an Bedeutung. 

Herzlichst
August

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15.02.2017

Wie und wodurch vollzieht sich Wandlung?

Wie schon beschrieben, kann ich Wandlung nicht willentlich herbeiführen.
Gott schickt uns Menschen und Situationen unterschiedlichster Art, die für uns Unterstützer bei der Wandlung sind. Diese kann so vor sich gehen, dass wir plötzlich erkennen, verstehen, Sorge oder Angst lösen sich, Bedeutsames wandelt sich in Unbedeutsames, Erstarrung weicht, usw. Das Leben wandelt uns mit all seinen Helfern, deren Gott sich bedient. Gelegentlich erkennen wir diese „Engel“ oder suchen sie sogar, viel häufiger ist es aber, dass es völlig unbewusst passiert. Diese Helfer haben nicht immer ein freundliches Entgegenkommen, so kann ein lästiger oder nörgelnder Nachbar, eine verbitterte Frau im Supermarkt, ein besonders unfreundlicher Mensch Anstoß für eine Wandlung sein. Aber natürlich können auch beseelte Menschen, Kinder in jedem Alter, also alle Menschen mit offenem Herzen Auslöser für eine Wandlung sein.
Manchmal ist uns relativ schnell bewusst, dass Wandlung erfolgt ist, weil das Herz wieder rein und frei ist. Häufig ist es aber so, dass man erst bei einer Rückschau auf sein Leben die vielen Wandlungen wahrnimmt, manche zeigen sich als Erfahrung und Einsicht, andere waren mit einem schmerzhaften Prozess verbunden. 
Was passiert, wenn ich mich der Wandlung verschließe?
In der Natur und damit auch beim Menschen auf körperlicher Ebene kann Wandlung nicht verhindert werden (auch Operationen verschiedenster Art haben keinen Einfluss darauf). 
Derzeit ist weltweit ein Wandel im Gange auf allen Ebenen, in der Gesellschaft, in Politik, in der Natur, in der Kultur, in den Weltanschauungen, usw. Dieser Wandel ängstigt viele Menschen, ist aber dennoch nicht wirklich beeinflussbar. Es wird auch darauf vergessen, dass Wandel immer stattgefunden hat und stattfindet, nur der in der Vergangenheit berührt uns nicht, dieser wird als Geschichte erlebt.  
Auf seelisch-geistiger Ebene bedeutet sich der Wandlung zu verschließen Stillstand. Der Mensch entwickelt sich nicht mehr weiter, er tut immer das Gleiche, reagiert immer nach demselben Schema, bewegt sich also nicht weiter, geht vielmehr im Kreis. 
Dies ist oft mit großer Verbitterung, Frustration, Lebensenttäuschung und evtl. mit Krankheit verbunden. Es kann auch das Gefühl von Lähmung oder Opfer zu sein, auftreten, ebenso wie depressive Verstimmung und Rückzug aus dem Leben. Schicksalhafte Ereignisse verstärken diese Gefühle dann noch, die dann mit Selbstmitleid und dem Eindruck, auf die Schattenseite des Lebens gefallen zu sein, einhergehen können. Andauernde und sich wiederholende Ängste sind ebenfalls ein Merkmal, dass Wandlung nicht zugelassen wird. 

Herzlichst
August

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08.02.2017

Wandlung

Wandlung geschieht in dem Augenblick, in dem es mir mit Gottes Hilfe gelingt, das Nichtgeliebte zu lieben. Wandlung ereignet sich im Herzen und ist von mir selbst nicht willentlich beeinflussbar. Sie wird von Gott bewirkt und ist somit eine Gnade. 
Wandlung ist mehr als Veränderung. Sie ist sozusagen die nächste Stufe der Entwicklung, die Reifung zu einem tieferen Menschsein. Veränderung liegt in der Hand des Menschen, sie ist ein Machwerk des menschlichen Willens. 
Das Leben ist eine ständige Wandlung. Ich kann mich dieser Wandlung aber auch verschließen. Dies geschieht durch ein verschlossenes Herz. Es empfiehlt sich daher darauf zu achten, dass das Herz offen ist, bzw. zu erkennen, was das Herz verschließt. 
Wandlung kann also geschehen, wenn ich mein Herz dem Leben gegenüber öffne, dh. alles darf sein, was mir entgegenkommt. Denn alles was mir entgegenkommt ist Gott. 
Umkehr ist eine besonders tiefe Form der Wandlung. Z. B. die Umkehr vom „ich will“ zum „dein Wille geschehe“. Dies ist einer der wesentlichsten Anfänge. Der Mensch beginnt neu. Diese Umkehr ist in jeder Lebensphase und in jedem Lebensalter möglich, wenn ein Mensch die Entscheidung trifft, ein von Gott geführtes Leben zu leben. 
Erlösung ist eine weitere Form der Wandlung. Z. B. die Erlösung aus einer schuldhaften Verstrickung durch Vergebung, die Erlösung bei schwerer Krankheit durch den Tod, aber auch die Erlösung bei schicksalhaften Geschehen durch Erkenntnis und Annahme des Schicksals. 
Wandlung ist den Christen aus der Eucharistiefeier bekannt und vertraut. Dort wird sie in ritualisierter Form, indem Brot und Wein in Leib und Blut Christi gewandelt wird, durchgeführt. Die dahinter liegende Symbolik der weiteren oder vielleicht wirklichen Wandlung ist nur wenigen bewusst. Es geht darum, die Schwere des Lebens, innere Nöte, das eigene Elend, Kümmernisse, Sorgen – also alles Ungeliebte wandeln zu lassen. Wandlung heißt dabei aber nicht, das alles wie von Zauberhand weg ist, sondern, dass ich auch diese Teile meines Lebens, die mich am meisten herausfordern, lieben lerne. Erst wenn ich sie liebe und anerkenne als Teil meines Lebens kann daraus etwas Neues, bzw. persönliches Wachstum entstehen.
Die seelischen Vorgänge brauchen also als erstes Verständnis und als zweites Einverständnis. Zuerst sollte ich die Gefühle mit dem Herzen verstehen und dann auch mit diesen Gefühlen einverstanden sein, egal wie unangenehm sie vielleicht sind. Erst dann kann Wandlung geschehen. Es wird nur das gewandelt werden, was man mit offenem Herzen annimmt.

Herzlichst
August

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01.02.2017

Berufung

Es gibt ein Thema, für welches ich eine besondere Liebe in meinem Herzen verspüre und zwar ist dies die innere Berufung eines Menschen.
Das Wort Berufung hat keinen besonders interessanten Klang in unserer modernen Gesellschaft, meist wird dies im kirchlichen Bereich angesiedelt. Dennoch erkannte ich in vielen Gesprächen und in der Begleitung von Menschen, dass es ganz aktuell ist und ein tiefes Bedürfnis in den Menschen steckt, ihre Berufung zu leben. 
Es wird nur anders benannt z. B. seinem Leben einen Sinn geben, etwas tun, was ganz meines ist, einen Wert in seiner Arbeit finden, etwas tun oder arbeiten, was mir Freude bereitet oder mich glücklich macht. Dahinter steckt die Sehnsucht, seinen Platz im Leben zu finden, seine Berufung zu erkennen und auch zu leben! Gleichzeitig gibt es eine große Angst, das Leben, das eigene Leben und den Sinn seines Lebens zu versäumen und in die falsche Richtung zu gehen. Damit ist der Wunsch verbunden, seine Einzigartigkeit und Besonderheit zu erkennen. Passiert dies nicht, existiert eine tiefe spirituelle Wunde.
Die Vorstellung, dass Berufung etwas Außergewöhnliches, ja vielleicht sogar etwas Einzigartiges ist beruht darauf, dass ein kleiner Teil von Menschen offensichtliche Begabungen haben (z. B. bekannte Sänger, Maler, Dichter, uä.). Talent für etwas ist eine Gabe, die erst angenommen und entfaltet werden muss, um etwas daraus zu machen – dies ist oft lebenslange schwere Arbeit, die Ausdauer und den Glauben an die Berufung benötigen. 
Jetzt ist es aber so, dass es keine elitären Auswahlprinzipien für Berufung gibt. Der Ruf ereilt jeden Menschen, dieser wird aber häufig nicht wahrgenommen, bzw. erkannt. Dennoch kann es sein, das wir diesem Ruf unbewusst folgen, weil es ein zwingendes inneres Bedürfnis gibt. Es sind oftmals die vielen nicht beachteten „Kleinigkeiten“, wo wir ganz selbstverständlich und spontan handeln. Z. B. jemandem zuhören, der vielleicht gerade in seelischer Not ist, eine Freundin begleiten, die einen Verlust erlebt hat, oder auch eine ältere Nachbarin mit Essen zu versorgen und dies aus einem frohen Herzen, ohne Zwang. Sie sehen also, jeder kennt und folgt vielleicht schon einer seiner Berufungen, ohne sich dessen bewusst zu sein.
Unsere Berufung können wir an unseren Gaben erkennen, diese sind unsere Begabungen und daraus erwachsen die uns gestellten Aufgaben. Gehindert diesen Ruf zu folgen werden wir meist von uns selbst. Vor allem durch unsere Ängste, die sich in verschiedenste Formen verkleiden z. B. in Zweifel, in Limitierungen, in überhöhte Erwartungen, in die Sorge Vorstellungen nicht entsprechen zu können, in Mutlosigkeit, aber auch Bequemlichkeit, um die eigene Komfortzone nicht verlassen zu müssen; hindern wir uns daran, unserer Berufung zu folgen. 
Der Berufung folgen heißt, Verantwortung zu übernehmen, sich den Herausforderungen des Lebens zu stellen und dies bedeutet immer wieder Schwerstarbeit auf allen Ebenen. 
Um den Ruf zu hören und ihm zu folgen bedarf es aber auch und vor allem sich des „Ich will“ bewusst zu werden und es loszulassen, sonst bleibe ich in der Befriedigung meines Egos stecken. Ich erkenne die Bedürfnisse und Nöte der anderen nicht, höre also nicht den Ruf, sondern bleibe mit meinen Bedürfnissen und Defiziten beschäftigt. 
Überwinde ich jedoch dieses „Ich will“, werde ich den Ruf meiner gerade anstehenden Berufung, bzw. meiner Grundberufung hören können und ihm auch folgen. Bin ich entschieden, diesen Weg zu gehen, so wird mir auch der Mut erwachsen, den es immer wieder dazu braucht. 
Zur Vertiefung dieses Themas empfehle ich meine Vortragsmitschrift in Form des Buches: „Berufung“ - Den Sinn im Leben finden. 

Herzlichst
August